NaT-Working-Praktikum am Scheffel
“Ihr seid in guten Händen”, damit eröffnete Frau Reichenbach das NaT- Working Praktikum in Begleitung von Frau Ermantraut am Freitag (11.06 ). Wir aus dem Bio Leistungskurs aus der K1 durften beim ersten Praktikum in diesem Jahr tatsächlich dabei sein! Es handelte sich um eine weit verbreitete Technik, in der wir verschiedene Fleischproben mit einer unbekannten mysteriösen Fleischprobe durch Proteinfingerabdrücke mit Hilfe eines elektrischen Felds identifizieren konnten - dieses Vorgehen ist auch als SDS-Page (SodiumDodecylSulfat- PolyacrylAmidGelElektrophorese) bekannt.
Wir arbeiteten mit einigen neuen Tools, die der Mehrheit von uns noch unbekannt waren : Hamilton- und Feinpipetten , eine Elektrophorese, die Laemmli- Puffer Lösung usw. waren wesentliche Bestandteile dieses Experiments, mit der wir uns bekannt gemacht haben. Wir alle bekamen verschiedene Fleischproben- Pute, (Wild-) Schwein, Reh, Huhn, Ente, Lamm,.. Und natürlich die unbekannte Fleischprobe. Da wir in kleinen Gruppen gearbeitet haben, war es vorausgeplant, dass wir alle unterschiedliche Ergebnisse rausbekamen.
Zunächst füllten wir diese Proben mit der Laemmli- Puffer Lösung, übernahmen diese in einem Thermoblock und anschließend in einer Zentrifuge. In einer Geltasche wurden diese zentrifugierten Proben, also vorbehandelten DNA-Proben mit einer Pipette eingefüllt.
Dazu mussten wir hochkonzentriert sein, um nicht zu zittern, da diese Taschen sehr klein waren. Dann wurde eine elektrische Spannung so angelegt, dass sich der Pluspol am entgegengesetzten Ende befindet. Da die DNA in wässriger Lösung negativ geladen ist, bewegten sich die Moleküle zum positiv geladenen Pol hin. Kleinere Moleküle haben sich schneller durch die Poren des Gels als größere Moleküle bewegt. Wir konnten das natürlich nicht mit bloßen Augen erkennen, aber es hat sehr stark geblubbert. Nach einer 30-minütigen Pause kamen wir zurück, und die Spannung war abgeschalten, da sich die kleinen Moleküle wahrscheinlich bereits schon am Ende der Laufstrecke befunden haben.
Schließlich haben wir das Gel bzw die Proteinbanden mit einem blauen Farbstoff (Coomassie Brilliant Blue) gefärbt und danach entfärbt, dann wieder gefärbt.
So ging es nach ungefähr 3 Durchgängen weiter, bis wir endlich ein Bandenmuster erkennen konnten. Sowohl die Entfärbe- als auch die blaue Lösung bestehen aus Essigsäure, Ethanol, und destilliertem Wasser, deshalb haben viele den Geruch als unangenehm empfunden. Da die Zeit reif war, die Proben mit der unbekannten Probe zu vergleichen, hatten wir ein Nachweis, “das Unbekannte zu entlarven”. Es war wirklich schwer die verschiedenen Bandenmuster miteinander zu vergleichen, da man detailliert und präzise diese miteinander vergleichen musste. Im Unterricht war es viel einfacher, aber es mit einem echten Bandenmuster zu machen war eine Herausforderung.
Während der ganzen 3-stündigen Durchführung, ist natürlich nicht alles perfekt, sondern mit einigen Schwierigkeiten verlaufen. Hätten wir diesen blauen Farbstoff auf die Klamotten bekommen, wäre es so gut wie gar nicht mehr weg zu bekommen. Wir mussten die meiste Zeit Schutzbrillen tragen, was sehr anstrengend war, da man verschwommen sehen konnte und dabei noch Masken anhatte und das Gel insgesamt rauszubekommen war genauso schwierig, da meine Gruppe versucht hat, das Gel nicht zu beschädigen.
Jedoch muss ich zugeben, dass es insgesamt Spaß gemacht hat, so ein Experiment durchzuführen, da wir darüber im Unterricht zuvor nur darüber geredet haben. Es aber selber durchzuführen und zu beobachten war jedoch eine ganz neue Perspektive und Erfahrung.
Vielen Dank noch an Frau Ermantraut und Frau Reichenbach, die sich für uns ihre wertvollen Stunden am Freitag Nachmittag genommen haben, um uns den Weg in die Molekularbiologie mit der SDS-Page zu zeigen!
von Saba Sajadian, K1